Kritik am Entwurf des neuen KiTa-Gesetz
Ende Februar veröffentlichten die Integrative KiTa Regenbogenland Niedernjesa sowie die evangelische Kindertagesstätte Groß Schneen einen Elternbrief, der sehr wohl als Hilferuf gewertet werden darf:
Fast 30 Jahre nach Inkrafttreten des Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTag) soll dieses in Kürze aktualisiert und modernisiert werden. Leider verfehlt dieses aus ihrer Sicht völlig den tatsächlichen Bedarf vor Ort.
„Statt das Berufsfeld positiver zu gestalten, um durch eine größere Anzahl an pädagogischen Fachkräften ein Plus in der täglichen Betreuung, Begleitung und Unterstützung der Kinder zu erzielen, wird mit dem vorliegenden Entwurf das Gegenteil erreicht“, befürchten die beiden Leiterinnen Heike Hildmann und Edda Baier.
Unser Gemeindeverbandsvorsitzender Melchior Frhr. von Bodenhausen hat daraufhin kurzfristig eine Videokonferenz mit unserem Landtagsmitglied Thomas Ehbrecht (CDU), dem Kultusausschussmitglied Karl Ludwig von Danwitz (CDU) sowie weiteren Vertretern von Kitas erreicht. Hier konnten die einzelnen Kritikpunkte angesprochen und diskutiert werden. Schwerpunkte waren beispielsweise die Verbesserung der qualitativen Standards, der Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag der Kita, eine Anhebung der Verfügungs- und Leitungsstunden, die gesetzliche Verankerung des Rechts auf Inklusion, verbindliche Regelung der Fachberatung und die Verbesserung des Fachkraft–Kind–Schlüssels. Auch das Vorantreiben einer dualisierten Ausbildung für die pädagogischen Fachkräfte wurde thematisiert.
Herr von Danwitz erläuterte, dass in den letzten Jahren durch das Gute-Kita-Gesetz und der daraus hervorgehenden Richtlinie Qualität, bereits einige sinnvolle Maßnahmen umgesetzt werden. Die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel werden z.B. für die Einstellung zusätzlicher Fach- und Betreuungskräfte zur Verfügung gestellt. Allerdings können aufgrund der geringen Mittel noch nicht alle Kindertagesstätten davon profitieren. Auch ist eine Übernahme der Ausbildungskosten für pädagogische Fachkräfte und eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten anzustreben. Er versprach, dass es ein zentrales Anliegen der CDU-Fraktion im Landtag ist, sich für eine Verstetigung der Bundesmittel einzusetzten, um die geforderten Qualitätsverbesserungen für die frühkindliche Bildung voranzutreiben und damit ein klares Signal an die Basis senden zu können.
Es handelt sich bei der Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Kitas nicht um eine einmalige investive Maßnahme, sondern um wiederkehrende Finanzbedarfe. Nur wenn eine Verstetigung der Bundesmittel gewährleistet wird, ist die notwendige Planungssicherheit auf Landesebene gegeben.
Das abschließende Statement der Runde von Heike Hildmann, Leiterin der Groß Schneer Kindertagestätte: „Nach meiner Meinung muss jetzt ein verlässlicher Rahmen gesichert werden und in die Novellierung einfließen. Sollte das nicht gelingen, ist eine Verabschiedung des Gesetzes mit dem jetzigen Entwurf und die damit verbundene Festschreibung auf viele, viele Jahre, unter allen Umständen zu vermeiden und muss vertagt werden.“
Dieser Meinung schließen wir uns an und bieten weiter unsere Hilfe und Unterstützung an.
Ihre CDU Friedland
Im Anhang finden Sie den angesprochenen Elternbrief